Erwachsenenbildung: Die Maske wird gelüftet, nicht das Zimmer

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By Sebastian Reinfeldt

71.628 Personen befinden sich laut aktueller AMS-Statistik in Schulungen. Mehr als zehntausend Trainerinnen und Trainer arbeiten dabei unter dem Schirm des BABE-Kollektivvertrags. Hinzu kommen Beschäftigte mit anderen Verträgen. Im Bereich der Integrationsvereinbarungen sind nach Angaben des Integrationsfonds ÖIF über 4000 Lehrende tätig. Erwachsenenbildung ist ein etabliertes Berufsfeld. Aber: Was passiert in Zeiten der Pandemie eigentlich in den Kursen und Schulungen? Wie werden Lehrende und Teilnehmende geschützt? Und von wem?

Die Antwort auf solche Fragen, die Sebastian Reinfeldt recherchiert hat, sind niederschmetternd. Die Erwachsenenbildung bildet nämlich einen großen blinden Fleck in der Pandemiebekämpfung. UPDATE 15.November mit Aktualisierungen der Regeln.


Erkrankte in Kursen? Keine Daten vorhanden

Wen kümmern AMS-Trainer*innen und Arbeitslose?

Diese Antwort auf unsere Nachfrage unter Lehrenden in Kursen der Erwachsenenbildung bringt es eigentlich auf den Punkt. Zehntausende Menschen kommen jeden Tag zusammen, um zu lernen und sich weiterzubilden.

Eigentlich niemand interessiert sich dafür, wie es den Beschäftigten und den Lernenden in Zeiten der Pandemie geht. Auch das beauftragende AMS tut das nicht. Das weiß noch nicht einmal Bescheid, wie viele Infizierte in seinen Kursen saßen und was dies für die Schulungen für Konsequenzen hat. Auf eine gemeinsame Anfrage von Semiosis und ZackZack kamen nämlich wenig aussagekräftige Antworten zurück.

Frage: Wie ist der aktuelle Stand von Corona-Infektionen in AMS-Kursen?

Das AMS führt hierzu aktuell österreichweit keine zentrale Statistik und daher sind derzeit keine österreichweiten Daten verfügbar. Kurzfristig verfügbar sind etwa die Daten für Wien, hier gibt es in Kursen des AMS registrierte 34 Infektionen bei insgesamt 31.966 Kursteilnehmer*innen mit Ende Oktober 2021.

Selbst diese Zahl ist mit Vorsicht zu genießen, weil das Wiener AMS nicht systematisch von Tag zu Tag erhebt, wie sie auf Nachfrage bestätigt haben.

Frage: Wie viele Kurse sind österreichweit mit Stichtag dritter November 2021 betroffen, weil mindestens eine Person infiziert ist?

Hierzu sind keine österreichweiten Daten vorhanden.

Erwachsenenbildung kommt in den Verordnungen nicht vor

In den Sommer-Verordnungen des Gesundheitsministeriums kommen Schulungen und Kurse tatsächlich nicht vor. Vor dem Sommer waren sie noch unter dem Stichwort „Zusammenkünfte“ subsumiert. Derzeit gibt es also weder besondere gesetzliche Schutz-Vorkehrungen für die Erwachsenenbildung noch spezielle AMS-Regeln.

Es gibt keine AMS eigenen Regelungen, sondern es wird die jeweils geltende Verordnung umgesetzt: Zusammenkünfte unter 26 Personen: Keine Vorgaben für Teilnehmer*innen. Trainer*innen werden als Arbeitnehmer*innen behandelt (3G).

(Antwort der Pressestelle des AMS auf unsere Anfrage)

AMS-Chef Johannes Kopf behauptet auf Twitter, dass der Gesundheitsminister an dieser Nicht-Regelung Schuld sei.

Das allgemeine Verantwortungsentrücken

Das ist aber nur eine Seite der Medaille und ein ziemlicher Sinneswandel des AMS-Chefs nach seiner Sommer-Euphorie über Präsenz-Kurse. Denn sowohl AMS als auch der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) könnten bei ihren Ausschreibungen als Auftraggebende die Regeln in ihren Kursen festlegen. Aber in den Unterlagen finden sich keine entsprechenden Passagen.

In einem aktuellen Ausschreibungstext verlangt etwa das Wiener AMS lediglich, dass die jeweils gültigen Verordnungen eingehalten werden. Das Gegenteil zu wollen, wäre auch strafbar. Zum Thema Raumgrößen steht da nur, dass sie angemessen und belüftbar sein müssen.

Ausschreibungsunterlage AMS

Es finden sich aber keinerlei Ausführungen über etwaige Mindestgrößen der Räume. Anforderungen, die das AMS zuvor stellte. Auch über Mindest-Quadratmeterzahlen pro Person oder über die empfohlene Luftqualität findet sich nichts Konkretes in den Dokumenten. Was ist mit Luftfiltern und Lüftungsanlagen? Auf Nachfrage meint das Wiener AMS immerhin:

Wir haben aber unseren Partnerinstituten wiederholt – zuletzt am vergangenen Freitag – schriftlich dringend empfohlen, die 3G-Regel in Schulungen anzuwenden. Darüber hinaus finanzieren wir auch weiterhin Vor-Ort-Tests und FFP2-Masken an den Kursstandorten.

Die Trainer*innen sollen alles kontrollieren

Die Bildungsinstitute, die das AMS beauftragt, handhaben das alles so, wie es ihnen beliebt. Zwar ergibt unsere Umfrage für Wien:

Die Pandemieverhältnisse sind in diesen Firmen fast überall dieselben.

Das Ende vom Lied lautet aber: Alles bleibt an den Trainer*innen vor Ort hängen, obwohl sie keine wirkliche Handhabe haben, wenn etwa die in Wien vorgeschriebene 3 G-Regel nicht klappt. Was tun, wenn kein oder ein unbrauchbares Testergebnis vorgelegt wird? Die Lehrenden berichten uns:

Wir dürfen offiziell niemanden deswegen nach Hause schicken.

Auch das Thema gefälschter Test- oder Impf-Zertfikate kommt auf.

Leider wird erwartet, dass wir auch gefälschte von originalen Dokumenten unterscheiden…

Bekanntlich findet in Österreich gerade ein schwunghafter Handel mit gefälschten Nachweisen statt. Bei strengen Vor-Ort-Kontrollen sind solche falschen Zertifikate auch schon aufgeflogen.

Wer also Glück hat und bei einem Institut arbeitet, das die Fürsorgepflicht eines Arbeitgebers Ernst nimmt, hat halt Glück. Ansonsten gilt offenbar: Pech gehabt.

Wie streng 3G kontrolliert wird, hängt ganz von den einzelnen Trainer*innen ab. Die meisten von ihnen sind genesen, einige sind angefressen und wollen sich nicht noch ein zweites Mal infizieren, anderen wieder ist alles egal. Es gibt immer noch keine Maskenpflicht.

Warum gibt es niemanden, der oder die sich für diese Situation interessiert? Auch und besonders die zuständigen Ministerien tun dies nicht.

Im Anhang dokumentieren wir den Brief einer Trainerin an den Gesundheitsminister, in dem sie ihre Arbeitssituation in einer Weiterbildungsmaßnahme des Integrationsfonds beschreibt.

Sie schrieb ihn im Oktober. Eine Antwort hat sie bislang nicht erhalten.

* Teile dieser Recherche erfolgten in Kooperation mit ZackZack. Danke für die gute Zusammenarbeit. Auf den Beitrag des Kollegen Florian Bayer sei daher extra verwiesen.

Update 8. November: Regeln sind verschärft

Update 15. November: AMS-Kursträger können Maskenpflicht erlassen

Auf Semiosis-Nachfrage, wie denn die Regelungen nach der Massnahmen-Verschärfung vom 15. November seien, antwortet AMS-Pressesprecher Mathieu Völker:

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Kursen des AMS besteht die Verpflichtung zur Erbringung eines 3G-Nachweises. Wird ein 3G-Nachweis nicht erbracht und folgt damit die Nichtteilnahme am Kurs, liegt daher ein grundsätzlich nach § 10 AlVG sanktionierbares Verhalten vor.

Für alle Kurse des AMS gilt analog zu den Regelungen betreffend den Ort der beruflichen Tätigkeit, dass vom Kursträger in begründeten Fällen zusätzlich auch eine Maskenpflicht erlassen werden kann. Dies wird insbesondere dann der Fall sein, wenn
nach der Eigenart des Kurses ein enger physischer Kontakt zu anderen Personen oder Kontakt mit besonders vulnerablen Personengruppen erforderlich ist.

Die Kontrolle erfolgt durch den Kursveranstalter.


Dokumentation: Brief an Gesundheitsminister Mückstein: Bitte führen Sie die FFP-2-Maske wieder ein!

Sehr geehrter Herr Gesundheitsminister Dr. Mückstein,

folgendes Schreiben richtete ich bereits am 19. September an Herrn Bürgermeister Dr. Ludwig. Da die Stadt Wien nicht für Weiterbildungsmaßnahmen des ÖIF zuständig ist, wende ich mich an Sie.

Die Maske wird gelüftet, nicht das Zimmer

Regelmäßig kommen ungeimpfte Teilnehmerinnen mit abgelaufenen Tests in die Klassen, und bis man sie davon überzeugen kann, dass sie unter diesen Umständen eine FFP2-Maske aufsetzen müssen, vergeht viel Zeit mit heftigen Diskussionen. Kaum ist die Maske auf, wird auch schon wieder ein Riemchen abgenommen und gelüftet. Die Maske wird gelüftet, nicht das Zimmer, denn schon bei milden Temperaturen wie in den letzten Tagen gibt es großen Widerstand gegen das Öffnen der Fenster, weil alle frieren.

Kann man es den Leuten verübeln?

Sie kommen aus warmen Ländern und sind der deutschen Sprache nicht mächtig. Wie sollen sie den Überblick über all die unklaren und verwirrenden Regeln behalten? Es wundert mich überhaupt nicht, dass sie Covid nicht ernst nehmen. Eine generelle Maskenpflicht im ganzen Haus, das würde jede/r verstehen und hat auch vor den Juli-Lockerungen sehr gut funktioniert. Jetzt herrscht nur noch Uneinigkeit zwischen völligem Leichtsinn und höchster Anspannung, sowohl unter Kolleginnen als auch unter Kursteilnehmer*innen. Und ich hoffe vergeblich auf die Rückkehr der Maskenpflicht.

Ich kann mich an eine Zeit erinnern, in der Sie die FFP2-Masken in Innenräumen schon bei einer 7-Tages-Inzidenz von 25 wieder einführen wollten. Jetzt sind wir bei 381, Tendenz steigend.

Schlaflose Nächte aus Sorge

Morgen bekomme ich eine neue Gruppe, der Großteil der Leute wahrscheinlich ungeimpft. Und die wenigen, die geimpft sind, haben Einmalimpfungen mit Janssen erhalten. In der Klasse einer Kollegin gab es bereits einen Impfdurch. Ich kann nicht schlafen bei dem Gedanken, dass die Kursteilnehmer*innen ohne Maske in meinem Zimmer sitzen werden. Ich habe zwei Gruppen, und im Laufe des Tages versammeln sich die Aerosole von 24 Personen in meinem kleinen Zimmer.

Am Dienstag habe ich drei Gruppen, dann sind es noch mehr. Die Wahrscheinlichkeit, dass infektiöse Leute darunter sind, ist hoch. Ich könnte weinen und schreien, und das mitten in der Nacht. Ich kann nicht schlafen. Bitte führen Sie die FFP2-Maske in Unterrichtsräumen wieder ein.

(Der Name der Erwachsenenbildnerin ist der Redaktion bekannt)

15 Gedanken zu „Erwachsenenbildung: Die Maske wird gelüftet, nicht das Zimmer“

  1. Das Update vom 15. November ist insofern keine Neuerung, als Kursträger auch davor schon das Hausrecht hätten nützen können. Taten aber die meisten Firmen nicht. Und was sie tun können, aber nicht müssen, tun sie eben nicht. Sie werden es auch nicht bei abenteuerlich steigenden Inzidenzen, sie werden es unter keinen Umständen tun. Außer es wird ihnen verordnet. Maskenpflicht in den Unterrichtsräumen wird es erst geben, wenn die Stadtregierung eine entsprechende Verordnung für Wien erlässt.

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  2. Erst heute wieder erfahren, dass eine Kollegin trotz zweifacher Impfung mit Pfizer einen Impfdurchbruch hat. Die Teilnehmer*innen sitzen noch immer ohne Masken in den Unterrichtsräumen (mit Lehrperson 13 Personen auf 20 Quadratmetern). Werte Verantwortliche vom ÖIF, werter Herr Bürgermeister und Herr Gesundheitsminister, bitte handeln Sie. Verordnen Sie umgehend die FFP2-Maskenpflicht in den Unterrichtsräumen, wie in den Oberstufen an Schulen.

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    • Ein weiterer Kommentar unserer Leserin: Wie zu erwarten, sind wir auch von diesem Lockdown wieder ausgenommen.
      Verantwortliche des ÖIF schließen wie der Bildungsminister Digitalunterricht aus.
      Deutschkurse werden weiterhin in Präsenz stattfinden. Wie ich soeben von einer
      Kollegin erfuhr, gilt das bis auf Weiteres auch für AMS-Kurse. Die Schulen haben
      dieses Mal das Pech, das wir schon bei vorangegangenen Lockdowns hatten.
      Zumindest bleibt Eltern und Kindern die Möglichkeit zu wählen, was uns verwehrt
      ist. Das bedeutet, dass zahlreiche wenig privilegierte Familien der großen Wiener
      Flächenbezirke ihre Kinder in Brennpunkt-Schulen und Kindergärten stecken
      müssen, weil die Anwesenheit im Deutschkurs verpflichtend ist.
      Ich hatte gehofft, dass zumindest für zwei Wochen pausiert werde. Und
      gleichzeitig befürchtet, diesen LD ohne Schutz von Masken im Unterricht
      stemmen zu müssen. Das zumindest ist fix: Seit Freitag, dem 19. November gilt
      wieder verbindliche FFP2-Maskenpflicht in den gut gefüllten Schulungsräumen.
      Ich muss zugeben, dass ich noch nie in beinahe zwei Jahren Pandemie einer
      Verordnung so sehr entgegengefiebert habe.

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  3. Sehr geehrte ALLE, Politiker, Regierungsmitglieder etc… die über mein Leben ohne meiner Erlaubnis entscheiden!

    Ich hätte einige Fragen an Euch!

    • Warum muss ich als DE Trainer/Inn, in einem kleinen Raum mit 11 Kursteilnehmer/Innen Präsenzunterricht abhalten, wobei bei Euch sobald 1 Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet wird, seid IHR alle im Homeoffice? Warum ist EUER Leben wichtiger als mein?!
    • Wenn ÖIF bzw. ÖIF KURS schon „EUER Baby“ ist, warum sind wir schon das dritte Mal beim Lockdown ausgeschlossen – ist es nicht absurd, dass SIE ständig auf „KONTAKTBESCHRÄNKUNG“ plädieren und gleichzeitig „PRÄSENZUNTERRICHT“ fördern?!
    • Habt IHR überhaupt eine Ahnung, wie es ist, gleichzeitig ein DE Trainer, Arzt und Polizist in einer Person zu sein, im Unterricht, und zwar für einen Dumpinglohn?
    • Last but not least – warum sollten wir Bürger und Bürgerinnen EUER Fehler ausbaden, indem IHR jetzt Impfpflicht einführen werdet? WER seid IHR? WER gibt EUCH das RECHT über unser Leben dermaßen zu entscheiden? Als ich das letzte Mal gecheckt habe, war/ist Österreich immer noch ein demokratisches Land.
    Ihr seid daran schuld, dass die Gesellschaft gespalten ist, dass wir jetzt als GEIMPFTE und UNGEIMPFTE, bzw. GENESENE klassifiziert sind. Wir sind nur noch die Statistik in einem Meer der Daten. Unbedeutend und unwichtig. Nur sind Zahlen wichtig! Heute hat die ganze Welt nach Österreich geblickt – Vorreiter beim IMPFFLICHT?! Seid IHR von allen guten Geister verlassen?!
    Impfflicht bei notzugelassener Impfung, wo Pfizer in der klinischen Phase statt 21 nur 16 Tote eingegeben hat? Wobei Pfizer und BioTech 93.5 Mil. Dollar pro TAG verdienen?
    Wo es keine langzeitigen Studien gibt, wollt IHR noch KINDER impfen?
    Pfizer hat Myokarditis Risiko bei Kinder von 5-12 Jahre, die eine 5-Jährige Studie benötigt, zugegeben.
    Ihr wollt uns alle impfen, obwohl man zum Kenntnis gekommen hat, dass Spike Protein die DNA Schadenreparatur hemmt, die für eine wirksame adaptive Immunität erforderlich ist, in vitro erheblich. *https://lnkg.in/eQKAzgQz

    Aber IHR ignoriert 106 Studien über erlangter Immunität nach der Covid-19 Infektion.
    Shrestha, 2021.
    Vajberg, 2021.
    Gebler, 2020.
    Haveri, 2021
    Bhandari, 2021.
    Le Bert, 2020.

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  4. Bin gleichzeitig wütend und müde, dass unbekannte Personen über meiner Gesundheit entscheiden werden/sollen/können.
    Ich finde es grausam, dass wir so ausgeschlossen sind, ohne irgendwelche Möglichkeit unseren Standpunkt zu vertreten.
    Kann mich Plexiglas wirklich davon schützen? Es kostet so viel Energie den TN zwischen dem Dativ und dem Nebensatz zu erklären, warum sie jetzt MSN im Kursraum tragen müssen, obwohl sie genesen, getestet, geimpft sind…Als ob es leicht ist jemandem solche Begriffe zu erklären, der nie in der Schule war. Ich bin die 4 Generation, die lehrt und meine Arbeit ist meine Berufung, aber dass die Erwachsenenbildung so wenig geschätzt ist, ist unbegreiflich.
    Von uns als DE Trainer wird erwartet, dass wir weiterhin professionell in einer unprofessionellen Umgebung agieren.
    Absurder geht es kaum.

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  5. Es geht ja nicht nur um Lehrpersonal und um Arbeitslose, es geht auch um die vielen Kinder unserer Kursteilnehmer*innen. Michael Wagner fand im Rahmen der Gurgelstudie an Brennpunktschulen zweieinhalbmal so viele infizierte Kinder als an anderen Schulen. Das ist schon einige Zeit her, ich kann mir nicht vorstellen, dass es in diesen Bezirken besser geworden ist.
    Vermutlich werden die Schulen Anfang nächster Woche auf DL umstellen. Unsere Kurse werden weiterhin in Präsenz stattfinden und somit zahlreiche Kinder der vulnerabelsten Familien in schulische Betreuung gesteckt werden. Das sind genau die Kinder, die im Falle von LongCovid die geringste Chance auf angemessene Behandlung haben werden.

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  6. Erinnert an die Visiere, die zu tragen wir im September des Vorjahres von unseren Vorgesetzten aufgefordert wurden – zu einem Zeitpunkt, als das Sozialministerium vor diesen Gesichtsschildern bereits warnte. Eine Woche später wurden sie verboten.
    Diese Pandemie ist ein einziges Déjà-vu.

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  7. Ich liege im Bett erkältet, da meine Teilnehmer immer wieder erkältet in die Schule kommen. Jegliche Bitten, Erklärungen blieben ungehört. Einige Kollegen wurden auch krank.
    Mir ist bewusst, dass unser Leben sich nur noch um Covid-19 dreht. So viele Regel, Verordnungen, Lockdowns, das und jenes… Und man versucht jeden Tag neu aufzustehen, und sich an alles zu halten, zwischen dem Covid-Wahnsinn und dem Unterricht zu balancieren.
    Man ist jeden Tag dankbar, indem man sich noch nicht bzw. wieder mit dem Covid-19 eingesteckt hat.
    Man hört von den Freunden, Bekannten, wie sie im Homeoffice sind und man fragt sich gleichzeitig, warum ich nicht im Homeoffice sein kann…
    Als DE Trainer, einer der Integration beibringt – ist die Digitalisierung auch Teil der Integration, indem sich TN auch digitale Kompetenzen aneignen sollen/müssen/werden.
    Wenn nicht jetzt, dann wann?
    Die Pandemie hat uns gezeigt, dass die Digitalisierung der Bildung voranschreitet. Nun ist die Frage, wie und wo sie am Besten im Unterricht einsetzbar ist. Aus meiner bisherigen Erfahrung kann ich sagen, dass Digitalisierung zwar funktioniert, ist aber nicht immer optimal.
    Das hängt von mehreren Faktoren wie z. B. der Bereitschaft der TN sich damit auseinander zu setzen, den technischen Fähigkeiten bzw. „know-how“ und letztendlich von der Motivation und Rahmenbedingungen ab.
    Da ich ein großer Fan des Onlineunterrichts bin/war, merkte ich gleichzeitig, dass immer mehr TN (verschiedenen Alters) sich mit den Gedanken anfreunden, am Unterricht in dieser Form teilzunehmen.
    Ich bin mir sehr bewusst, dass Online Tools nicht nicht Jedermann Sache ist, aber dass muss nicht bedeuten, dass sie deswegen nicht einsetzbar sind.
    Während der Pandemie hat sich herausgestellt, dass Onlineunterricht eine ziemlich große Herausforderung war, besonders bei den TN die solche Fähigkeiten nie erlernt haben. Letztendlich hat es doch funktioniert.
    Nichtsdestotrotz bin ich fester Überzeugung, dass Onlineunterricht samt online Tools nicht wegzudenken sind. Es sollte nicht nur wegen der Pandemie präsent sein, sondern als zukünftige mediendidaktische Hilfe auf dem Weg der digitaler Ausbildung. Diese Möglichkeit sich online weiterzubilden sollte nicht abgestempelt sein in der Form, dass nur Präsenzunterricht eine funktionierende Einheit ist, sondern es sollte zu der freien Wahl stehen. Das heißt, dass beide Parteien sowohl die Trainer als auch die TN , die Wahl haben, wie sie unterrichtet werden wollen.
    In der Zeit der Digitalisierung , soll Unterricht in dieser Form als solcher akzeptiert und von der zuständigen Institutionen anerkannt sein.
    Nur so werden wir in der Lage sein, den TN richtig zu helfen, indem sie endlich erkennen können, dass sie auch Teil der Digitalisierung und somit der gelungenen Integration sind.

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  8. Leider besteht ÖIF weiterhin auf Präsenzunterricht- nun auf welche Kosten?
    Auf Kosten unserer Gesundheit!
    Lockdown Nr. 4, mehr als 12 000 infizierte, Tote in zweistelligen Bereich, Grippewelle…
    Wie im Matrix…parallele Welten..

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  9. Frage an AMS und ÖIF: Werden Plexiglas-Trennwände ausreichend schützen, wenn Omikron durch unsere Kurse rauscht? Werden Antigen-Tests genügen? Werdet ihr weiterhin stolz auf euch sein, dass ihr uns mit der 3G-Regelung schützt? Zugegebenermaßen nicht optimal, aber besser als nichts, höre ich es schon munkeln.
    Ich will ja nichts vorwegnehmen, noch weiß man zu wenig. Aber vorausschauend zu planen und DL in Erwägung zu ziehen, auch für Alphabetisierungskurse, könnte nicht schaden. Unsere Kursteilnehmer*innen haben Kinder, die digital fit sind und den Eltern beim Einstieg helfen können. Wichtig wäre eine Plattform mit einer Tafel, die von allen geteilt werden kann und auf der alle schreiben können. Wäre mit ein bisschen Anstrengung doch umsetzbar, oder?

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  10. Hat der ÖIF schon den griechischen Buchstaben Omikron vernommen? Und dass Christian Drosten sich Sorgen macht? Ab wann werden wir nicht mehr lateinisches, sondern nur noch griechisches Alphabet unterrichten?

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  11. Buchstaben nicht nur lernen, sondern an Leib und Seele erfahren. Ganzheitliches Lernen im Sinne der ÖIF-Kurse. Mit Luftsprüngen von Delta zu Omikron.

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  12. Dass der Österreichische Integrationsfonds sich während des Lockdowns nicht solidarisch zeigt mit Gastronomie, Hotellerie, Handel, Theatern und nicht zuletzt mit Krankenhauspersonal und Schwerstkranken, deren Operationen verschoben werden müssen, hat keine gute Vorbildwirkung auf Menschen, deren Integration definiertes Ziel des ÖIF ist.

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