Ressentiments als Trampolin für faschistische Bewegungen

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Im italienischen Fernsehen äußerte sich Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) zur politischen Lage in Österreich. Am vergangenen Montag meinte er: „Wer in Österreich Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer wählt, ist nicht automatisch ein Anhänger der rechtsextremen Rechten“, so die hierher berichtete Kernaussage.  „Die Leute wählen nach den eigenen Ängsten. Wenn die Rechte in Europa gewinnt, riskiert man viel“, erläuterte Kern weiter. Ein denkwürdiger Satz und eine kommentierenswürdige Aussage, meint der Schrifttsteller Richard Schuberth in einem kurzen, aber prägnanten Beitrag für den Semiosisblog.


Der Satz von Christian Kern stimmt: Diese Anhängerschaft setzt – fehlgeleitetes – politisches Bewusstsein voraus. Man darf die überwiegende und missverstandene Gruppe der bloßen Dumpfbacken, der Anhänger ihrer eigenen Ressentiments, der Gemütsprotestler, der Intuitivrassisten, die es eigentlich nicht so meinen, und der MitläuferInnen nicht vergessen, die das viel zu wenig gewürdigte Trampolin einer jeden faschistischen, faschistoiden und autoritären Bewegung ausmachen.

„Rechtsextreme Rechte“ – der Pleonasmus des Tages

Gratulation dem Bundeskanzler übrigens zum PLEONASMUS des TAGES: „rechtsextreme Rechte“. Ein wichtiger Terminus, um diese von der Rechten links der rechtsextremen Rechten abzugrenzen und der dieser hinterherhechelnden Sozialdemokratie, welche die Sorgen der Menschen ernst nimmt, indem sie sie nach Ungarn, Kroatien oder gleich nach Afghanistan abschiebt.

Richard Alexander Schuberth wurde am 12. März 1968 in Ybbs an der Donau geboren. Er ist Schriftsteller und Satiriker.

Foto: apa/neubauer

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